Förderprogramm der DROSOS STIFTUNG

Programmevaluation der Initiative Brückensteine Careleaver

Ein Blick durchs Vergrößerungsglas: Die Programmevaluation der Brückensteine zeigt, wie viel Kreativität, Zusammenhalt und Chancen in den Brückensteineprojekten und dem Konzept "Collective Impact" stecken – und wo Potenziale schlummern, um die Brücken in ein selbstbestimmtes Leben für Careleaver*innen noch stabiler zu bauen.

Evaluation trifft auf Kreativität

»Wenn ich an Erfahrungen denke, die ich mit dem [Projekt] gemacht habe, sind die irgendwie alle mit einem Wort sehr gut definiert, das war Zugehörigkeit [...]« 

(Peer-Int. 6, Z. 145-152)

               

Die Programm-Evaluation des Neukirchener Jugendhilfe-Instituts (NJI) unter der Leitung von Prof. Dr. Dirk Nüsken untersuchte anhand mehrerer Module und Ansätze von September 2021 bis August 2023 die Zusammenarbeit und Wirkung der Initiative Brückensteine Careleaver. Im Fokus stand die Frage: Erreichen die Projektangebote der Collective Impact Initiative ihr Ziel, jungen Menschen mit Jugendhilfeerfahrung den Übergang ins Erwachsenenleben zu erleichtern? Dabei ging es nicht nur um die Erfahrungen der Careleaver selbst, sondern auch darum, wie gut die Projekte zusammenarbeiten und ob es gelingt, Impulse in die Gesellschaft zu senden. Auftraggeberin der Programm-Evaluation war die DROSOS STIFTUNG.

Fazit?

Das Evaluationsteam kommt unter anderem zu folgenden Ergebnissen: Die Projekte kommen bei den Careleaver*innen gut an, besonders die vertrauensvollen Beziehungen zu Fachkräften und kreative Formate wie Digital Storytelling wurden gelobt. Gleichzeitig gibt es ungenutztes Potenzial bei der Zusammenarbeit der Projekte. Die Empfehlung lautet: Mehr Kooperation wagen! Ein gezieltes Change-Management könnte helfen, Synergien besser zu nutzen und eine starke gemeinsame Identität zu entwickeln. So könnten die „Brückensteine“ nicht nur für Careleaver*innen, sondern auch gesellschaftlich noch mehr bewirken​.

Vorgehensweise

Aus mehreren Blickwinkeln

Die Evaluation wurde in vier Module unterteilt, um die Wirkung und Zielerreichung der Initiative umfassend zu analysieren:

  1. Modul: Sichtweisen der Careleaver

    • Mittels einer Online-Befragung wurden etwa 100 Careleaver zu ihren Erfahrungen mit den Angeboten der Projekte und dem empfundenen Nutzen befragt. Die Befragung wurde in Zusammenarbeit mit Careleavern entwickelt. Die Ergebnisse zeigten eine hohe Zufriedenheit und bestätigten den Nutzen der Angebote​.
       
  2. Modul: Brückensteine im Leben von Careleavern

    • In diesem Modul wurden qualitative Interviews und die Methode des Digital Storytellings genutzt, um die Bedeutung der Projekte in den Biografien der Careleaver zu rekonstruieren. Die Ergebnisse verdeutlichten die Wertschätzung für die Initiative, insbesondere durch verlässliche Beziehungsarbeit, Vertrauen und Alltagsrelevanz​.
       
  3. Modul: Kooperation der Projekte untereinander

    • Hier wurde analysiert, ob und inwieweit die Kooperation zwischen den Projekten zu einem Mehrwert führte. Die Evaluation zeigte, dass noch nicht alle Chancen zur Koordinierung und Kooperation genutzt wurden, um von einer „kooperativen Initiative“ mit gemeinsamer Identität sprechen zu können. Es wurde empfohlen, intensiver an der „Kooperations-Arbeit“ zu arbeiten und ein Change- oder Innovationsmanagement zu etablieren​.
       
  4. Modul: Impulse auf Gesellschaft und Stakeholder durch Öffentlichkeits- und Netzwerkarbeit

    • Hierfür wurde ein Instrument entwickelt, um die Aktivitäten der Initiative systematisch zu erfassen und zu bewerten. Die Projekte zeigten eine breite Palette an öffentlichkeitsrelevanten Aktivitäten und waren sehr aktiv in der Kommunikation mit externen Akteuren. Die Empfehlung lautete, diesen Systematisierungsansatz weiterzuverfolgen​.

Zusätzlich wurde im Evaluationszeitraum (September 2021 – August 2023) geprüft, inwieweit die Covid-19-Pandemie die Realisierung der Projektziele beeinflusste. Trotz der Herausforderungen konnten die meisten Vorhaben kreativ angepasst und realisiert werden​.

Im Modul 2 wurden qualitative Interviews und die Methode des Digital Storytellings genutzt, um Geschichten und Erfahrungen der Careleaver*innen filmisch festzuhalten. Dabei entstanden kurze Filme, die nicht nur persönliche Erlebnisse dokumentierten, sondern auch wichtige Schlüsselmomente im Leben der jungen Menschen sichtbar machten. Die Workshops zum Digital Storytelling wurden vom Medienzirkus Leipzig begleitet, während die Videoanimationen von Gabi Garland erstellt wurden.

Den kompletten

Abschlussbericht der Programmevaluation

...gibt es hier zum Download!