Careleaver im Lockdown

»Die Orientierung der Pandemiepolitik auf die Familie ist fatal für Careleaver, die häufig keinen oder keinen belastbaren Kontakt zu ihren Familien haben. Besonders bei Careleavern droht die Gefahr von Vereinsamung durch die Kontaktbeschränkungen.«

Während des Corona-Lockdowns sind soziale Kontakte stark eingeschränkt. Viele Menschen sehen außer ihren engsten Familienmitgliedern kaum andere Personen. Aber was, wenn jemand gar keine Familie hat und dadurch monatelange Einsamkeit droht? Wie geht es Careleavern im Lockdown? Welche Probleme müssen sie in dieser besonderen Situation bewältigen?

Das Bundesnetzwerk Care Leaver Initiativen hat sich diese Fragen gestellt. Gemeinsam mit weiteren Fachkräften aus verschiedenen Projekten und Institutionen aus dem Bereich Leaving Care aus dem ganzen Bundesgebiet haben sie im Januar und Februar in drei Online-Meetings mit Careleavern gesprochen. Insgesamt können die Diskussionsteilnehmer*innen Kontakt zu ca. 400-450 Careleavern deutschlandweit vorweisen.

Im Zuge der Gespräche ist klar geworden, dass nicht nur die verminderten sozialen Kontakte als Belastung empfunden werden, sondern dass sich auch strukturelle Benachteiligungen verschärfen: der Kontakt zu Ämtern, Zugang zu Hilfen, Bildung oder digitalen Angeboten – all dies wird durch den Lockdown erschwert und bedeutet für Careleaver, dass sie zusätzliche Hürden überwinden müssen.

Die Ergebnisse sind in diesem Papier zusammengefasst.

 

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